Rezension | "Der kleine Laden in Bloomsbury" - Annie Darling

Mittwoch, 27. Juni 2018

Erstmals erschienen unter dem Titel: "Der kleine Laden der einsamen Herzen"
Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen und dort nur Liebesromane mit Happy Ends zu verkaufen. Denn traurige Geschichten gibt es im wahren Leben ja genug. Doch Sebastian, der Enkel der verstorbenen Besitzerin, hat andere Pläne für den Laden und legt Posy Steine in den Weg, wo er nur kann. Dummerweise ist Sebastian auch schrecklich attraktiv – und der unverschämteste Kerl in ganz London. Findet zumindest Posy. Und rächt sich auf ihre Weise: Sie schreibt selbst einen Roman namens »Der Wüstling, der mein Herz stahl« – mit Sebastian als Held zum Verlieben ... (Quelle: Randomhouse)

Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Liebesroman
Sprache: Deutsch
Verlag: Penguin
Seiten: 416


Die Geschichte um Posy Morland ist die Art Geschichte, bei der man sich auch nach langem Grübeln nicht sicher ist, was man von ihr halten soll.  Sie beginnt eigentlich ganz vorsichtig mit der Beerdigung der Besitzerin von „Bookends“ und deren Testamentseröffnung, bei der Posy den Buchladen erbt. Sogleich lernt man den Protagonisten Sebastian von seiner großspurigsten und unhöflichsten Art kennen – ich persönlich habe des Öfteren aufgrund seiner selbstüberzeugten Art den Kopf geschüttelt. Sebastian ist mir auch im Verlauf des gesamten Romans ein Rätsel geblieben. Er ist nie von seinem typischen Verhalten abgewichen, wo ich irgendwann doch erwartet hatte, dass er seine „weiche“ Seite zeigt, um einer Romanze den Weg frei zu machen. Aber nix da.
Posy fängt an, einen Roman über ihn zu schreiben und so wechseln die Kapitel immer zwischen ihr und ihrer Geschichte hin und her – eine gute Idee, leider hatte ich aber noch nie etwas mit ihrem Genre (historische Romane) am Hut und konnte Posys Begeisterung nur mäßig nachvollziehen.

Mir gefällt jedoch sehr der Handlungsort, die Bücherei und dass der Schwerpunkt der Erzählung deshalb auf Büchern liegt, ist ein großer Pluspunkt. Posy und ihr kleiner Bruder Sam, für den sie seit dem Tod ihrer Eltern sorgt, sind mir sympathisch gewesen und ihr Verhältnis zueinander fand ich authentisch dargestellt. Genauso authentisch war die finanzielle Situation des Ladens, der (wie der „reale“ Buchhandel) unter dem Rückgang der Lesebegeisterung und der fortschreitenden Digitalisierung leidet.
Manchmal habe ich Posys Gedankengänge nicht verstanden und ihre Handlungen unüberlegt gefunden, aber trotzdem konnte ich mich großteils mit ihr identifizieren.
Mit Sebastian dagegen bin ich überhaupt nicht warm geworden. Dementsprechend fand ich das Ende dann doch etwas an den Haaren herbeigezogen, da mir als Leserin keine Gelegenheit geboten wurde, seine „guten“ Seiten kennenzulernen. Hier wären zum Beispiel Kapitel oder kleine innere Monologe aus Sebastians Sicht passend gewesen, denn Posy gegenüber benahm er sich über 95% der Kapitel verteilt schrecklich, aber der Grund – warum er so drauf war – bleibt dem Leser leider verwehrt.

Alles in Allem ist es eine chaotische Geschichte mit der ein oder anderen Schwäche, aber das Cover ist hübsch und das Thema „Buchhandlung“ gefällt mir sehr, deshalb vergebe ich gute 3 Sterne.

Bewertung




xx Isa

2 Kommentare

  1. Hallo Isa,
    ich musste beim Lesen des Klappentextes ein wenig schmunzeln und dachte mir: Das hört sich nach einer richtig schönen Liebesgeschichte an. Allerdings habe ich Sebastian auch gleich in die Schublade "Bad Boy" gesteckt. Also anfangs ein wenig zäh, zeigt dann aber seine nette Seite. Umso schockierter war ich, als du geschrieben hast, dass dem nicht so ist. Das finde ich auch ein wenig schade und das hätte mich ganz bestimmt auch ein wenig gestört. Neugierig wäre ich jetzt aber auf die Geschichte, die die Protagonistin schreibt. Idealisiert sie Sebastian darin ein wenig?

    Eine sehr schöne Rezension, die sehr neugierig auf das Buch macht <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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  2. Hallo Isa :)

    Ohh, ich liebe Bücher über Bücher! Ich kannte das Buch vorher noch nicht, aber der Titel hat mich neugierig gemacht, deshalb musste ich in deine Rezension reinlesen. Was du schreibst, klingt ganz nett, aber gleichzeitig klingt es auch so, als hätte dich das Buch nicht gerade vom Hocker gehauen. Schade. Aber auch ruhige Bücher ohne viel Aufregung können hin und wieder ganz nett sein. Inwiefern hat sich Sebastian denn schrecklich benommen?

    Eine schöne, ehrliche Rezension. Ich hoffe, das nächste Buch kann dich wieder mehr begeistern :) Auf meiner Wunschliste wird das Buch aber vermutlich nicht landen.

    Liebe Grüsse ♥
    paperlove von between the lines.

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