Meine Lieben,
2021 war ein hartes Jahr. Sicher für jeden von uns, keine Frage. Ehrlich gesagt, ich möchte nicht über das große "C" schreiben, denn das wurde so breitgetreten, es hängt mir zum Hals raus. Nicht, dass ich nicht die Wichtigkeit ernsthafter und konstruktiver Diskussionen erkenne; es ist auch kein Kopf-in-den-Sand-stecken, sondern einfach der Wunsch danach, wieder schreibend und lesend zur Normalität zurückzukehren. Ich habe mich lange nicht gemeldet und das hatte einen bestimmten Grund. Lange Zeit lautete die Beschreibung hier auf dem Blog, die ich mir selbst gab (ehrlich gesagt immer noch, weil ich noch keine passenden Worte für einen neuen Text gefunden habe), folgendermaßen:
"Ich verstecke mich in Büchern und hinter losen Worten nach langem Schweigen, weil ich nicht weiß, wie man gute Konversation von Angesicht zu Angesicht betreibt. Weil ich mir lieber den Kopf über die Probleme fiktiver Charaktere zerbreche, als mich meinen eigenen zu stellen."
Tja, in diesem Jahr habe ich mich meinen Problemen, Monstern, Dämonen oder wie auch immer gestellt und bin etliche Schritte vorangekommen. Ich habe sowohl mental als auch physisch eine Reise gemacht, mich mit Hilfe lieber und kompetenter Menschen regeneriert und ein Stück zu mir selbst zurückgefunden. Es liegt auch weiterhin noch ein langer Weg vor mir, aber ich bin zuversichtlich, was das Erreichen meiner Ziele angeht.
Ganz sicher bin ich mir zwar immer noch nicht, wohin genau mich mein Weg führen wird, da sich vieles, wirklich vieles sich geändert hat, aber ich freue mich darauf, zu erkunden, was die Zukunft für uns alle bringen wird. In den paar Monaten, die ich weg war, habe ich festgestellt, wie sehr ich doch auf das Negative in meiner Umgebung fokussiert war und dass Leistung die einzige Möglichkeit darstellte, durch die ich dachte, Anerkennung bekommen zu können, wenngleich es mir immer schwerer fiel, diese Leistung zu erbringen.
Dabei gibt es so viel mehr als Anerkennung, was wichtig für unsere mentale Gesundheit ist. Selbstmitgefühl zum Beispiel. Achtsamkeit. Das Auge für die kleinen Dinge. Freude über alltägliche Momente. Selbstfürsorge, was nicht nur bedeutet, Bäder zu nehmen und Tee zu trinken, sondern auch "Nein" sagen und für sich selbst einstehen zu können. Guten Gewissens nichts zu tun und es nicht als Prokrastination zu bezeichnen, weil nicht alles immer produktiv sein muss. Ich muss nicht immer 100% geben, sagte mir jemand in dieser Zeit. Es ist manchmal stärker und weiser, zu wissen, ich könne mehr erreichen, aber gebe nur 80%, weil das gerade das ist, was mir gut tut.
In diesem Zuge möchte ich gerne noch reflektieren, was in diesem Jahr (okay, im letzten. Wir haben ja schon 2022) schön war und worauf ich mich noch freue und vielleicht mögt ihr mir in den Kommentaren erzählen, was die Dinge sind, über die ihr glücklich seid. :-)
- endlich wieder kreativ sein zu können- zu lesen und auch noch Tage später darüber nachzudenken- die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht zu genießen- gute Musik zu entdecken- jedem Moment etwas Schönes abzugewinnen- vorzüglichen Kuchen zu essen- interessante, liebenswürdige und inspirierende Menschen kennenzulernen- für mich einzustehen- in der Gegenwart zu leben- zu musizieren- mich mit Freunden in Cafés treffen und gemeinsam an unseren Texten schreiben
Darüber hinaus freue ich mich aber am meisten darauf, wieder in die Welt der Bücher einzutauchen, zu bloggen, (über) Bücher zu lesen, zu rezensieren, hoffentlich wieder Messen besuchen zu können und mich mit euch zu unterhalten. Diesen ganzen Blog hier etwas auszubauen, wie es eigentlich schon seit Ewigkeiten mein Ziel ist und spannende Personen zu interviewen, wie ich es 2020 mit Cornelius Pollmer und Julya Rabinowich getan habe. Außerdem würde ich mich auch gern außerhalb von Messen und Bloggertreffen connecten, beispielsweise bei gemeinsamen Schreib-Sessions irgendwo im Café oder in einer Bibliothek. Vielleicht ergibt sich da ja etwas?
Bis dahin hoffe ich, es geht euch gut und ihr seid gut ins neue Jahr 2022 gestartet!
Ciao,
eure Isa.
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