Manchmal kommt da diese Trauer. Urplötzlich. Ohne Vorwarnung. Eben noch gelacht, gestaunt, gelebt, und dann - nichts mehr. Körperlich: Lähmung. Völliges Entgleisen aller Gesichtszüge. Das Herz sackt mit einem -Rums- ungefähr einen halben Meter nach unten. Dahin, wo sich in diesem Moment sämtliche Organe zu befinden scheinen. Dahin, wo es sich anfühlt, als braue sich ein Gewitter zusammen. Eines, das schwarz, stickig und bedrohlich aussieht. Ein Unwetter, bei dem Wir wissen, Flucht ist keine Option. Wir können nichts tun, außer abwarten und hoffen und aushalten, dass sich die Beklemmung wie ein Schraubstock um den Brustkorb schließt. Vor Uns selbst wegrennen funktioniert nicht. Wie auch.
Irgendwo zwischen Sehen und Denken hat etwas gefunkt, zack, Kurzschluss. Alle Lichter aus. Ende Gelände.
Draußen ist Sommer, es schneit. Hier drin.
Seelisch: Lähmung Zweipunktnull. Gleichzeitig völliges Chaos. SOS. Auf der Oberfläche der Gedanken kribbelt es, als hätte ein eisiger Wind alles erstarren lassen. Wer bin ich? Wieso ist hier alles so grau?
Die Stille liegt auf unseren Schultern und schließt uns ein wie ein Tropfen Harz die Fliege. Da ist eine Lücke, eine große, hässliche, stinkende Lücke. Gerade lag noch der Duft von allem Schönen in der Luft. Von Blumen, Waldboden, Meer, Gebäck, Omas Gemüsesuppe.
hier und überall,
frage ich mich.
Und es fühlt sich alles so gleich an. Gleichgültig, bedeutungslos, unwichtig, irrelevant. Ich fühle mich irrelevant.
Im nächsten Augenblick bricht ein Sonnenstrahl durch die dunkle Wolkendecke, taucht die triste graue Landschaft in sein magisches Licht und wischt
wischt
wischt
Tabula Rasa im Gemüt. Und ich strecke die Nase ins Sonnenlicht und alles ist gut.
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