Im Vorfeld hatte ich ein bisschen durch das Samstags-Programm gestöbert, aber dieses Jahr wenige Termine gefunden, die mich genug interessierten, um dafür feste Zeiten einzuplanen - was im Nachhinein auch in Ordnung war. Denn die erste Stunde auf der Messe war erschlagend und desillusionierend. Überlaufene Stände, Vorwärtsgehen im Tippelschritt durch die Massen und kaum die Chance, ein Buch in die Hand zu nehmen. Hm. Wie auch die letzten Male hatte ich keinen Plan, keine Orientierung und keine Muße, mich in die langen Schlangen der besonders gehypten Verlage und Stände (LYX, Bücherbüchse usw.) einzureihen.
Ob mir dabei besondere Erlebnisse entgangen sind, weiß ich nicht. Die Zeit war trotzdem gut gefüllt und nachdem wir in fast jeder Halle ein paar Zickzack-Gänge gelaufen waren, war auch vieles klarer. Zum Nachmittag lichteten sich die Hallen ein wenig und wir konnten mit mehr Ruhe Bücher gucken und auch das ein oder andere Exemplar kaufen. Ich war ein bisschen traurig, dass die wenigen Autorinnen, die mich interessiert hatten, alle am Freitag auf der Messe gewesen waren zum Lesen und Signieren (Antje Babendererde, Antonia Wesseling, Marie Weis), aber ich konnte mich gut mit dem Bücherkauf darüber hinwegtrösten ;)
Sehr gefallen haben mir die Stände vom Sternensand-Verlag, von dtv und der Cappuccino im Messe-Café, der wirklich perfekt war. Ich fand es toll, dass wie immer auch Musik-Verlage vertreten waren und habe mich wieder nicht getraut, einmal nachzufragen, warum die "modernen" Notenverlage immer so unpraktische Klebebindungen nutzen, die die Notenbücher quasi unbrauchbar zum Musizieren machen (weil sie immer zuklappen). Beeindruckt war ich von der (lateinamerikanischen?) Band, die AUF MUSCHELN Musik spielte. Da musste ich zwei Mal hingucken.
Durch die Mengen an Besuchern und den laaaangen Wartezeiten an den Toiletten hatten wir gar keine Zeit, uns darüber hinaus noch an irgendwelchen Terminen zu orientieren. Es reichte wirklich aus, durch die Hallen zu flanieren, ab und zu (später immer öfter) das Glück zu haben, auch einmal in die Greifnähe von Büchern zu gelangen (oder wenigstens so, dass man aus der Ferne den Klappentext lesen und das Cover erkennen konnte) und sich zu freuen, dass der Buchmarkt doch noch sehr lebendig aussah.
Wenn ich jetzt alles reflektiere, bin ich etwas traurig, dass ich mir nicht so sehr die Menschen angeschaut habe, die auf der Messe waren, weil ich so sehr damit beschäftigt war, meinen Weg und meine Begleiterinnen nicht aus dem Blick zu verlieren. Wer weiß, an wie vielen Blogger*innen und Autor*innen ich vorbeigestiefelt bin, weil ich einfach keinen Nerv dafür hatte und mich so in meinem Tunnel befand :D Ich glaube, für das nächste Jahr nehme ich mir vor, den Besuch einmal auf zwei Tage zu verteilen, denn dieses Jahr habe ich bei weitem nicht jeden Stand angeschaut und vor allem die Schulbuchverlage vollkommen vergessen, obwohl diese zu meinen Hauptbesuchszielen gehörten...Zwar schafft man es sicher (mit guter Organisation), an einem Messetag alle Stände abzuklappern, aber angesichts der Zeit, die dann doch für das Warten drauf geht und der Ruhe, die mit zwei Besuchstagen garantiert mehr vorhanden ist, steht mein Plan für das kommende Jahr.
Vielleicht schaffe ich es dann auch zu mehr Veranstaltungen UND kann auch einmal das Programm von "Leipzig liest" besuchen, das außerhalb des Messegeländes stattfindet.
Schön wärs.
Nichtsdestotrotz bin ich gestern Abend mit einem Rucksack voller Bücher (und einer langen Wunschliste) zurück in den Bus gestiegen und beseelt nach Hause gefahren und freue mich nun sehr darauf, den Blog wieder aufleben zu lassen, denn die jährliche Frühjarsmotivation hat mich gepackt und die Inspiration zu Rezensionen und Buchempfehlungen ist groß!
Bis dahin alles Liebe,
Isa
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