5. Dezember [Literarischer Adventskalender]

Samstag, 5. Dezember 2020

Alles still! Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.

Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Krähe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
Und kein Bächlein summt vorbei.

Alles still! Die Dorfeshütten
Sind wie Gräber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.

Alles still! Nichts hör ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht -
Heiße Tränen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.

4. Dezember [Literarischer Adventskalender]

Freitag, 4. Dezember 2020

Ich wende mich an dich selbst, sehr geneigter Leser oder Zuhörer Fritz - Theodor - Ernst - oder wie du sonst heißen magst, und bitte dich, dass du dir deinen letzten, mit schönen bunten Gaben reich geschmückten Weihnachtstisch recht lebhaft vor Augen bringen mögest, dann wirst du es dir wohl auch denken können, wie die Kinder mit glänzenden Augen ganz verstummt stehen blieben, wie erst nach einer Weile Marie mit einem tiefen Seufzer rief: "Ach, wie schön - ach, wie schön", und Fritz einige Luftsprünge versuchte, die ihm überaus wohl gerieten. Aber die Kinder mussten auch das ganze Jahr über besonders artig und fromm gewesen sein, denn nie war ihnen so viel Schönes, Herrliches einbeschert worden als dieses Mal. Der große Tannenbaum in der Mitte trug viele goldne und silberne Äpfel, und wie Knospen und Blüten keimten Zuckermandeln und bunte Bonbons und was es sonst noch für schönes Naschwerk gibt aus allen Ästen. Als das Schönste an dem Wunderbaum musste wohl aber gerühmt werden, dass in seinen dunklen Zweigen hundert kleine Lichter wie Sternlein funkelten und er selbst in sich hinein- und herausleuchtend die Kinder freundlich einlud, seine Blüten und Früchte zu pflücken.

Aus: E. T. A. Hoffmann (1816). Nussknacker und Mausekönig. Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag. (überarbeitet nach neuen amtlichen Richtlinien der Rechtschreibung, 2001)

Sagt mal, wie findet ihr eigentlich solche Illustrationen? Ich habe heute mal mein altes Grafiktablet wieder herausgekramt und ein bisschen herumprobiert - mir persönlich gefällt sowas ja sehr gut, weil ich damit vielfältigere Möglichkeiten der Gestaltung habe als mit Fotos (meine eigenen reichen motivmäßig manchmal nicht aus und lizenzfreie Bilder nutze ich nur ganz, ganz selten), aber es ist eben auch jede Menge Mehraufwand. Lohnt sich das für euch als meine Leser? Äußert euch dazu gern in den Kommentaren <3

3. Dezember [Literarischer Adventskalender]

Donnerstag, 3. Dezember 2020

2. Dezember [Literarischer Adventskalender]

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Es ist noch Zeit für einen Brief an den Weihnachtsmann! Also nehmt euch einen Stift oder drückt ihn euren Kindern in die Hand und auf gehts :-) Bis zum dritten Advent können noch Briefe verschickt werden. Ich habe damals mit meiner Hort-Gruppe einen Ausflug in die Stube des Weihnachtsmannes nach Himmelpfort gemacht, mit dem ihm und seinen Engelchen Kakao getrunken und kurz vor Weihnachten einen Antwortbrief auf meinen Wunschzettel erhalten. Daran erinnere ich mich jetzt noch gerne.

Weil ich diese Tradition einfach schön finde, möchte ich hier die Geschichte der Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort (Warum gerade die? Na weil Brandenburg meine Heimat ist ;) ) teilen:

Die Geschichte des Weihnachtsmannes in Himmelpfort reicht bis ins Jahr 1984 zurück. Damals schrieben zwei Kinder aus Berlin und Sachsen an den Weihnachtsmann nach Himmelpfort. Eine Postmitarbeiterin wollte die Briefe nicht mit dem Vermerk "Empfänger unbekannt" zurückschicken. Deshalb beantwortete sie die Briefe selbst. Die beiden Kinder haben ihren Freunden offensichtlich von der Antwort erzählt. Denn in der folgenden Saison kamen bereits 75 Briefe für den Weihnachtsmann an.

Ab 1990 trafen mehr und mehr Weihnachtsbriefe in Himmelpfort ein, in der Adventszeit bis zu 2000 Briefe am Tag. Die Deutsche Post engagierte daher im Jahr 1995 erstmals zusätzliche Helferinnen, die den Weihnachtsmann beim Beantworten der Briefe unterstützen.

Quelle: Deutsche Post 

Übrigens liest sich die Geschichte der anderen Weihnachtspostämter ähnlich: Es startete immer mit einem oder einer Postmitarbeiter*in, die es nicht übers Herz brachte, einen Brief an den Weihnachtsmann oder das Christkind unbeantwortet zu lassen...daraus wird in meinen Augen deutlich, manche Traditionen entstehen nur durch eine selbstlose Tat, also...seien wir einfach alle öfter selbstlos <3

1. Dezember [Literarischer Adventskalender]

Dienstag, 1. Dezember 2020

 Die hohen Tannen atmen


Die hohen Tannen atmen heiser
im Winterschnee, und bauschiger
schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser.
Die weißen Wege werden leiser,
die trauten Stuben lauschiger.

Da singt die Uhr, die Kinder zittern:
Im grünen Ofen kracht ein Scheit
und stürzt in lichten Lohgewittern, –
und draußen wächst im Flockenflittern
der weiße Tag zur Ewigkeit.

- Rainer Maria Rilke

Advent, Advent - ein literarischer Adventskalender

 Hallihallo und einen schönen ersten Dezember wünsche ich euch!

Na, habt ihr schon euer erstes Türchen aufgemacht? Für mich ist Weihnachten dieses Jahr tatsächlich das erste Mal die ZWEITschönste Zeit, nachdem ich festgestellt habe, dass ich mich noch mehr auf die nächste Aussaatperiode freue und schon ganz gespannt auf den Saatgutkatalog bin, den ich letzte Woche bestellt habe...zwar muss ich erst einmal planen, was auf den Beeten stehen soll und da habe ich ein bisschen Respekt, aber aufgeregt bin ich trotzdem ;-)

Nichtsdestotrotz möchte ich es euch und mir hier auf meinem Blog ein bisschen weihnachtlich herrichten und daher habe ich für jeden Tag passende Gedichte, Zitate, Rezepte und eine große Überraschung für den 24. Dezember vorbereitet! Ich finde es so schön, mich mit solchen literarischen (und kulinarischen) Kostbarkeiten die Weihnachtszeit zu bereichern, und ich hoffe, es geht euch genauso.

Deshalb lade ich euch ganz herzlich ein, weihnachtliche Gedanken, Erfahrungen, Buchempfehlungen oder eigene Blog-Adventskalender mit mir zu teilen und uns gemeinsam auf die Festtage zu freuen <3

Liebe weihnachtliche Grüße,
Isa

Erkältungstinktur selbst herstellen (Isa-approved)

Montag, 23. November 2020

Ihr Lieben!

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit der Naturheilkunde und der Wirkung von Heilkräutern - ein bisschen, weil ich von der Pharmaindustrie Abstand gewinnen möchte, aber auch, weil ich die traditionelle Medizin und das Wissen um alte Nutzweisen von "Küchen-"Kräutern nicht in Vergessenheit geraten lassen will. 

Ich liebe es, Neues zu lernen, vor allem, wenn es um brauchbare Dinge geht. Es ist super spannend, zu wissen, wie ich im Notfall eine Erkältung oder eine Brandwunde behandeln kann, ohne auf die Apotheke angewiesen zu sein und mit den Jahren behält man sich die Pflanzen, die sich als nützlich erwiesen haben, im Garten (mal abgesehen davon, dass die meisten Heilkräuter auch eine wunderbare Wirkung als Schädlingsbekämpfer haben!). In diesem Blogbeitrag geht es um zwei Pflanzen, deren Zweige ihr JETZT noch ernten könnt (möglichst vor dem Frost), aber die meisten Super- oder Biomärkte bieten in ihrer Gemüseabteilung auch büschelweise Kräuter an, einfach mal schauen :-)

Heute möchte ich euch ein Rezept weitergeben, welches ich in einem der Bücher von meiner Mama gefunden habe und nun schon seit 2-3 Jahren immer wieder verwende. Naja, eigentlich kenne ich es mittlerweile auswendig, denn es ist wirklich einfach: